Zu groß, zu teuer und keine Anbindung an das Schienennetz: Seit Jahren kritisiert unsere Bürgerinitiative aus Pirna, Heidenau und Dohna den geplanten Industriepark Oberelbe (IPO) am Barockgarten Großsedlitz.
Etwa 200 Menschen sind am Sonnabend dem Aufruf unserer Bürgerinitiative gefolgt und haben in Pirna auf dem Marktplatz gegen die Pläne für einen Industriepark Pirna-Dohna-Heidenau in Nachbarschaft zum Barockgarten Großsedlitz demonstriert.
Für den Industriepark Oberelbe sollen 270 Hektar Land umgestaltet werden, 140 davon mit Flächenversieglung.
Die Rednerinnen und Redner:
- Moderation Anna Reimann
- Dr. Sebastian Gilbert, Stadtrat Pirna, zweifelt an den versprochenen 3.000 gut bezahlten Industriearbeitsplätzen. Diese würde sicher nicht von Langzeitarbeitslosen besetzt, sondern von gut ausgebildeten Arbeitskräften aus den kleinen und mittelständischen Unternehmen. „Aber genau diese machen die Wirtschaftsstruktur der Region widerstandsfähig gegen Konjunkturschwankungen. Dieser Aderlass dürfte das Ende einiger solcher Unternehmen und der stabilen Wirtschaftsstruktur sein“.
- Dr. Ingo Düring: Wir haben versucht, eine öffentliche und Ergebnis-offene Diskussion über Sinn und Unsinn, über Risiken und Kosten sowie über Alternativen zum IPO in Gang zu setzen. Glauben Sie mir, das ist extrem zäh und wird vom IPO-Zweckverband und von der SEP als Projektentwickler nach allen Kräften unterbunden.
- Alf Wild, Unternehmer aus Pirna: „Wir fordern die Auflösung des Zweckverbandes beziehungsweise alternativ die komplette Neuausrichtung“.
- Thomas Klinger, Stadtrat Dohna, fordert den sofortigen Austritt von Dohna aus dem ZV und geht insbesondere auf den Umgebungsschutz des Barockgarten Großsedlitz ein, der in keiner Weise von den Panern berücksichtigt wird.
- Peter Garbotz, Landwirt aus Dresden, sprach für seine Frau. Ihr gehört dort ein größeres Grundstück. Diese Fläche ist verpachtet und werde schon seit Urzeiten landwirtschaftlich genutzt. „Die soll hier im großen Stil zubetoniert und damit auf ewig zerstört werden. Da machen wir nicht mit“, Man werde nicht verkaufen und sich bei Überplanung oder Enteignung der Flächen mit rechtlichen Mitteln wehren. (Großer Applaus)
- Peter Flache, Kabarettist: Ich bin nicht hier, weil ich gegen die Industrie bin, sondern weil ich die Menschen unterstütze, die sich für Heimat- und Kulturschutz einsetzen.
- Gedenken an Birgitt Biermann
- Danke an die Bläser der St. Marienkirche Pirna, die unsere Veranstaltung musikalisch begleitete.